Historie des Dorfes Branitz
Im Südosten der Stadt Cottbus gelegen, befindet sich der seit 1993 zugehörige Stadtteil Branitz.
Ehemals als Sackgassendorf angelegt, ist er umgeben vom Naturschutzgebiet Biotopverbund Spreeaue, dem Landschaftsschutzgebiet Spreeaue sowie dem Landschaftsschutzgebiet Branitzer Parklandschaft.
Was die Herkunft des Namens Branitz, sorbisch/ wendisch Rogeńc betrifft, existieren zwei mögliche Herleitungen. Er könnte als Flurbezeichnung in der Bedeutung Ecke oder Horn abgeleitet sein, was im weitesten Sinne als „Ort, der an einer starken Spreekrümmung liegt“ übersetzt werden kann. Die zweite Ableitung könnte als besitzanzeigende Form für eine Siedlung des Branici oder Bronici gesehen werden.
Die erstmalige urkundliche Erwähnung geht auf den 8. September 1449 zurück.
Die ersten namentlich bekannten Besitzer waren die Brüder Heinz und Hans v. Kracht (1449),
dann übernahmen ab 1510 die v. Köckritz und ab 1519 die v. Zabeltitz den Besitz von Branitz. Aufgrund von Schulden kam es 1609 zum Verkauf an die v. Muschen.
Im Oktober 1696 erwarb der Schlesier Reichsgraf August Sylvius v. Pückler, Freiherr v. Groditz, die Herrschaft Branitz. Seitdem befand er sich im Besitz der Familie Pückler bis 1933 August Graf v. Pückler mit der Stadt Cottbus einen Vertrag zur eintrittsfreien Nutzung des Parks Branitz aushandelte. Dieser Vertrag wurde später irrtümlich als Besitzwechsel ausgelegt und so gingen die Branitzer Güter 1946 in den Besitz der Stadt Cottbus über.
1953 übernahm August Sylvius, ältester Sohn von August und Ehefrau Theodora, das symbolische Erbe von Branitz und nach dessen Tod erbte Hermann Graf v. Pückler.
Trotz aller Anstrengung haben die Pücklers bis heute nur die bewegliche Habe wieder in Ihren Besitz übernehmen können, nicht aber den früheren Grund- und Immobilienbesitz.*
Heute leben in Branitz–Dorf 1460 Einwohner.
* Bürgerverein Branitz e.V.: Branitz Geschichte und Geschichten, Cottbus 2009, S. 8ff.